Kurzer Arbeitstag für Mario Daser

Das ging aber fix: Profiboxer Mario Daser besiegte gestern Abend den Ex-IBO-Weltmeister Ola Afolabi durch technischen KO in der dritten Runde. Der Manager des Briten hatte das Handtuch geworfen, nachdem Afolabi zum zweiten Mal angezählt worden war.

Damit hat Daser nun auch den 13. seiner Profikämpfe gewonnen und kann nun auf einen WM-Kampf hoffen. Ein weiteres Kapitel in der beinahe märchenhaften Karriere des boxenden Unternehmers. Aufgewachsen in einem Münchner Problemviertel, in dem Boxen kein Sport war, sondern Selbstverteidigung. Entweder man wehrte sich oder man ging unter. So einfach waren die Gesetze der Straße. Erst mit 19 begann Daser „richtig“ zu boxen. Was seinem Leben eine entscheidende Wende gab: Er lernte, durchzuhalten. Daser lernte seine spätere Frau kennen und verdingte sich als Kurierfahrer eines Dental-Labors. Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. Von den Großeltern seiner Frau übernahm Mario Daser ein Kieswerk. Ohne Mitarbeiter und fast ohne Startkapital. Hier zeigte sich sein Durchhaltewille. Anstatt aufzugeben fuhr er nun sieben Tage die Woche selbst den Radlader. Zum Kieswerk gehörte ein Grundstück mit Haus, auf das ihm die Bank einen Kredit gab. Geld, das Daser dann wiederum in Immobilien investierte. Mit Erfolg! Und dabei ist es - vereinfacht ausgedrückt - bis heute geblieben. Der Junge aus dem Münchner Problemviertel lebt inzwischen längst Ferrari und lebt in Hamburg. Nur seiner Frau und dem Boxen ist er treu geblieben: "Das Boxen hat mich auf den richtigen Weg geführt. Ich habe gelernt, dass man alles im Leben erreichen kann, wenn man nur will.“