Raouls großer Traum

„Name“ - so heißt es im „Faust“ - „ist Schall und Rauch.“ Wie wahr! Ich weiß nicht mehr, was ich erwartet hatte, als zum ersten Mal der Name Ransbach-Baumbach fiel, aber auf jeden Fall war´s nicht das, als das es sich schließlich entpuppte...

Ransbach-Baumbach also. Genauer gesagt: Die Warm-Up-Party zur 2.Gentlemen Driver Rallye Rheinland. Und schon die erste Überraschung: Meral Kocas „Addacio“, in dem die Party stattfand, ist ein ausgesprochen cooles und elegantes Lokal, das auch Hamburg alle Ehre machen würde. Soviel also zum Thema „Provinz“! 

Entsprechend illuster die Gästeschar, die Veranstalter Heribert Reckenthäler eingeladen hatte: Schauspieler Tom Barcal, Bestseller-Autorin, Schauspielerin und Fotografin Manuela Thoma-Adofo, Maler Jörg Petersen (wie immer mit Hut!), Romy Stangl, Anwalt Franz Obst, Modedesigner Adam Dzielak, Gräfin Caro Cremer, Bert Wollersheim, Bohlen-Double Henry Matz, Moderatorin Melanie Scheiter, Schlagersängerin Chris Elaine, Bürgermeister Michael Merz und noch viele andere.

Doch der eigentliche, der geheime Star des Abends war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht aufgetaucht und verbarg sich unter einer schwarzen Plane vor neugierigen Blicken: Ein Sportwagen. Ach was - DER Sportwagen, und noch dazu einer mit einer ganz besonderen Geschichte.

Sie beginnt mit einem kleinen Jungen, der einen großen Traum hatte: Einmal einen Sportwagen entwerfen und selbst bauen! Aber zunächst blieb dem kleinen Jungen - er heißt Raoul Mokanu - nur, die Autos anderer Leute zu waschen. Bis er eines Tages sein Herz in die Hand nahm, von seinem Traum erzählte - und tatsächlich einen Sponsor fand, mit dessen Hilfe er einen ersten Wagen realisieren konnte. Die Geburtsstunde der Raoul Sportwagen Manufaktur. Denn natürlich sollte es nicht bei diesem einen Fahrzeug bleiben! Also legte sich Raoul - der inzwischen längst ein großer Raoul geworden war - Anfang der 2000er Jahre einen Ferrari zu, um ihn zunächst einmal fachgerecht zu zerlegen: Die Basis für sein neues Sportwagenkonzept. Doch mitten in der Arbeit starb sein Sohn Noah. Und mit ihm die Freude am Sportwagenbau. Das sind Momente, in denen man Freunde braucht. Raoul Mokanu hat solche Freunde. Heribert Reckenthäler zum Beispiel. Und Bürgermeister Michael Merz. Sie sprachen oft mit Raoul, und schließlich nahm er die Arbeit an seinem Sportwagen wieder auf, diesmal als Vermächtnis seines Sohnes. Doch das Leben ist manchmal ungerecht. Kurz bevor der Sportwagen fertig war, erkrankte Raouls kleine Tochter schwer. Da gehört man als Vater ans Krankenbett und nicht in die Werkstatt. Erst 48 Stunden vor der geplanten Präsentation bei der Warm-Up-Party zur 2 Gentlemen Driver Rallye Rheinland ging es der Kleinen endlich besser. Zu spät, um den Wagen noch zu lackieren und letzte Arbeiten vorzunehmen. Aber Raoul hatte Heribert Reckenthäler und seinen Freunden sein Wort gegeben...

Und so wurde an diesem Abend ein unlackierter, noch nicht bis ins Detail fertiger Sportwagen präsentiert. Wie schön er einmal wird, ließ sich mehr als nur erahnen. Aber was die Gäste noch sehr viel mehr berührte, war seine Geschichte...

Ich könnte jetzt noch viel erzählen. Vom roten Teppich. Von Barbecue, von Sponsoren und Melanie Scheiters Moderation. Aber ich denke, dass dieser Abend Raouls Geschichte gehören soll. 

Dennoch, ein großes Dankeschön für dieses tolle Event an: Heribert Reckenthäler, Michael Merz und Q10 Magic Power.

Story: Markus Becker

Fotos: Andreas Bonné