20 Jahre Blauer Ball

20 Jahre Blauer Ball

Ich frage mich, wie „Die jungen Tenöre“ heute, 16 Jahre später, wohl heißen mögen – ich bin da nicht so auf dem Laufenden. Andererseits haben die „Backstreet Boys“ ihren Namen ja auch beibehalten, obwohl es sich inzwischen um reichlich späte „Boys“ handelt...

Wie auch immer: Im Jahr 2000 hießen „Die jungen Tenöre“ jedenfalls noch so und waren die Stargäste des dritten „Blauen Balls“. Wie auch immer Günter Ehnert das geschafft hatte, denn eigentlich befanden sich Hans Hitzeroth, Bernhard Hirtreiter und Thomas Kießling (so heißen die „jungen Tenöre“ bürgerlich) gerade auf Tournee. Whatever – sie machten einen Abstecher ins „Atlantic“ und eroberten laut Presseberichten das Publikum nicht nur mit ihrer Musik, sondern mit „einer Mischung aus jungenhaftem Charme, Schwiegermutterherzen erweichendem Schmelz und professioneller Frechheit“ im Sturm. Ungefähr so, als würde Florian Silbereisen in dreifacher Ausführung auf der Bühne stehen...Wobei die Moderatoren Julia Westlake und Carlo von Tiedemann noch weitere prominente Gäste begrüßen konnten. Wie zum Beispiel HSV-Kicker Rodolfo Esteban Cardoso, der – typisch Fußballer – aber einen Bogen um die Tanzfläche machte: „Wenn, dann nur lateinamerikanisch.“ Bürgermeister Ortwin Runde – Schirmherr des dritten „Blauen Balls“ - schwebte beim Eröffnungswalzer hingegen geradezu über´s Parkett. „In der Tanzstunde bin ich ´rausgeflogen wegen schlechten Benehmens“, verriet er der Presse, „aber meine sechs Schwestern haben mir dann gezeigt, wie´s geht.“ Bleibt noch nachzutragen, dass rund 550 Gäste zu diesem dritten Ball kamen, dass es schon damals tolle Preise (u.a. eine vierzehntägige Reise nach Mauritius) zu gewinnen gab und rund 40.000 DM für die Kinderkrebsstation zusammen kamen. Blauer Ball

Nachdem „Die jungen Tenöre“ so abgeräumt hatten, setzte man beim „Blauen Ball“ 2001 wieder auf eher klassische Töne: Sängerin Deborah Sasson kam eigens aus Brasilien (!) eingeflogen. Ein echter Weltstar, den kein Geringerer als Leonard Bernstein seinerzeit für die Rolle der Maria in der „West Side Story“ an die weltberühmte Metropolitan Opera geholt hatte. Rund 650 Gäste kamen so in den Genuss eines ziemlich exklusiven Konzerts. 2001 war aber auch das Jahr, an dem (spätestens...) eine weitere Tradition des „Blauen Balls“ begründet wurde: Das „Tuschelthema“. Beim vierten „Blauen Ball“ traf es Tennisstar Michael Stich, der – inzwischen von Ehefrau Jessica getrennt – mit Model und Moderatorin Yara Wortmann erschien. War da nun was oder war da nichts? Gegenüber der Presse ließ man jedenfalls nur den alten, romantischen Spruch verlauten, man sei „nur gut befreundet“. Konnte man glauben. Musste man aber nicht! Am Ende kamen 43.000 DM für die Kinderkrebsstation des UKE zusammen, die letzten Gäste gingen morgens um Vier – der „Blaue Ball“ begann sich zu einer Institution zu mausern...

Story: Markus Becker

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