Musikfest am Jungfernstieg

Hamburger Wassermusik

Wäre Georg Friedrich Händel nicht schon seit 257 Jahren tot, wäre er vermutlich entzückt gewesen: Zum Auftakt des  Musikfests am Jungfernstieg erlebte Hamburg Händels "Wassermusik" im wahrsten Sinne des Wortes... Aber der Reihe nach!

 Zuerst war nämlich alles vom Allerfeinsten: Die Gruppe Djembefeeling brillierte mit traditioneller afrikanischer Trommelmusik - schon irre, was man aus einfachen Trommeln so alles herausholen kann, wenn man´s kann - und selbst die Sonne kam vorbei, um zuzuhören. Es braute sich auch nichts zusammen, als Moderatorin Sandra Quadflieg die Politik in Gestalt von Innensenator Andy Grote begrüßte. Andy Grote und Sandra QuadfliegUnd wenn die Politik schon ausnahmsweise  ´mal nicht im Regen steht, dann konnte beim Auftritt von Natalie Tineo und ihrer Band eigentlich gar nichts mehr schief gehen. Und so schien es zunächst auch - Natalie Tineo brachte mit ihrer akustischen, mitunter jazzig angehauchten Popmusik genau den Sommer zurück, der bis jetzt eher mit angezogener Handbremse unterwegs gewesen ist. Aber dann. Dann!! Dann fing es aus buchstäblich heiterem Himmel mit einem Mal an zu regnen. Was eine Hamburger Sängerin ebenso wenig aus dem Konzept bringt wie ihr Publikum - Natalie Tineo sang, in eine Art Frischhaltefolie gehüllt, einfach weiter und das Publikum zückte die Regenschirme. Schietwetter ist man in Hamburg schließlich gewohnt. Also gab der Wettergott seinerseits auch noch eine Zugabe - es fing an zu schütten, als hätte sich Troubadix der Barde mit Georg Friedrich Händel verbündet, um Hamburg einmal zu zeigen, wie "Wassermusik" illustriert aussieht... Sozusagen Klassik hautnah! Dagegen sind dann selbst schietwettererprobte Hamburger machtlos - der Auftritt von Natalie Tineo musste abgebrochen werden. Schade!!!

Story:Markus Becker

Fotos: Andreas Bonné

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