LIEBE STIRBT NIE – PHANTOM II

Liebe stirbt nie. Oder: Phantom die Zweite

Filmfans kennen das bereits seit Jahrzehnten: Kaum ist ein Streifen erfolgreich in den Kinos gelaufen, wird auch schon die Fortsetzung angekündigt. Und dann noch eine. Und noch eine... Das kann – siehe James Bond – gut gehen, aber sind wir ehrlich:

Meistens geht es schief. Tja, und nun haben die Fortsetzungen also auch die Musicalbühne erreicht: In Hamburg hatte „Liebe stirbt nie“ Deutschlandpremiere, angekündigt als Fortsetzung von Andrew Lloyd Webbers Welterfolg „Das Phantom der Oper“. Insofern wurde die Premiere mit einiger Spannung erwartet, denn mit seiner Ankündigung hatte der Meister, selbst für seine Begriffe, die Messlatte verdammt hoch gelegt. Aber andererseits: Wer, wenn nicht Andrew Lloyd Webber,Liebe stirbt nie könnte so etwas schaffen?Nach der Medienpremiere am Mittwochabend machte sich allerdings schon eine gewisse Ernüchterung breit: Was man gerade live auf der Bühne gesehen hatte, war – nun ja – „soweit ganz okay“, aber bei Weitem nicht das Meisterwerk, das man vom „Godfather Of Musical“ insgeheim erwartet und erhofft hatte. Wobei die Medienvertreter noch geneigt waren, der nicht gerade optimalen Tontechnik bei der Vorpremiere eine gehörige Portion Mitschuld daran zu geben, dass der Funke nicht so recht übergesprungen war.  Also: Füße still halten und die offizielle Premiere am Donnerstag abwarten.

Die begann zunächst einmal nass und kalt – wer auch immer die Idee gehabt hat, den „roten Teppich“ unter freiem Himmel abzuhalten: Einen Gedanken an das typische Hamburger Schietwetter Mitte Oktober zu verschwenden wäre nicht so ganz verkehrt gewesen. Aber so glich der rote Teppich eher einer Promi-Rennbahn: Ankommen, einmal kurz in die Kamera lächeln und dann im gestreckten Galopp ins Warme und Trockene. Am Start waren u.a. SchauspielerinLiebe stirbt nie Ornella Muti, Moderatorin Sonya Kraus, die Schauspielerinnen Mariella Ahrens, Mirja Du Mont, Wanda Perdelwitz und Sila Sahin, die Profitänzerinnen Christine Deck und Melissa Ortiz-Gomez, Koch Christian Rach, Schauspieler Matthias Schloo und last, but not least Komponist Andrew Lloyd Webber. Letzteren nach seiner Meinung zu „Liebe stirbt nie“ zu befragen hätte wohl nicht viel Sinn gemacht. Also fragten wir Profitänzerin Christine Deck, die sich ja nun bestens mit Choreographie, Tanz und Musik auskennt. Und siehe da: Wie ja schon eine alte Theaterweisheit belegt, folgte auf eine eher durchwachsene Generalprobe eine umso glanzvollere Premiere: „Ich bin total begeistert“, sagt Christine Deck, „vor allem das Bühnenbild und die Kostüme waren der Hammer. Und natürlich die Musik! Mir hat die Fortsetzung eigentlich noch besser gefallen als der erste Teil...“ Was Tontechnik so alles ausmacht... Apropos! Nachdem die Tonprobleme nun beseitigt waren, gab es bei der Premiere eine kleine Verzögerung, weil irgendetwas in Sachen Bühnentechnik ausgefallen war. So ist das nunmal, wenn tatsächlich alles live ist. Was der Begeisterung des Premierenpublikums aber keinen Abbruch tat. Liebe stirbt nie, heißt es. Schauen wir ´mal, wie unsterblich das gleichnamige Musical wird. 

Story: Markus Becker

Fotos: Andreas Bonné

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