Paris ist überall

Irgendwie denkt die Welt beim Stichwort "Mode" immer an Paris. Oder an Mailand. Gut, Rue Cambon 31 in Paris klingt erstmal eleganter als Lehmweg 54 in Hamburg-Eppendorf.

Aber erstens ist das ein Trugschluss - Pierre Joseph Cambon, nach dem jene berühmte Straße in Paris benannt ist, war Vorsitzender der Finanzausschusses, was ja nun nicht besonders sexy ist - und zweitens hätte Coco Chanel auch in Albanien zur Welt kommen können. Dann wäre Tirana jetzt ´ne Modemetropole. Also: Alles relativ. 

Es kommt also auf das Können an. Und auf die Kreativität! Und was das anbetrifft, kann Hamburg-Eppendorf Paris oder Mailand durchaus das Wasser reichen. Denn dort, im Lehmweg 54, hat Ella Deck ihr Atelier. Wer jetzt eine dieser typischen Haute-Couture-Boutiquen erwartet, liegt gründlich falsch. Es gibt weder "trendige" Musik vom Band, noch eine coole Atmosphäre mit Stahl, Glas und großen weißen Flächen. Ella Deck Couture ist Emotion pur. Hell, freundlich, verhältnismäßig klein, elegant und sehr feminin. Eine Wohlfühlatmosphäre, in der es höchst professionell und dennoch familiär zugeht. Was durchaus so gewollt ist, denn vom Entwurf bis zum fertigen Kleid sind meist mehrere Anproben notwendig. Und die sollten dann schon lieber ein angenehmes Erlebnis statt lästiger Pflicht sein. Womit ein weiteres Geheimnis von Ella Deck Couture gelüftet wäre: Anders als bei den großen Modelabels, welche die Entwürfe ihrer Designer in größeren Stückzahlen und verschiedenen Größen maschinell fertigen lassen, ist bei Ella Deck jedes Modell individuelle Handarbeit. Da stellt sich die Frage, woher die Designerin so viele Ideen bekommt! "Das ist völlig unterschiedlich", sagt Ella Deck, "ich beziehe meine Inspirationen aus dem, was um mich herum gerade los ist. Deswegen habe ich auch immer einen Notitzblock dabei - falls mir spontan etwas einfällt..." Von daher ist nicht zu befürchten, dass ihr eines Tages die Ideen ausgehen, denn Ella Deck ist nicht nur Designerin und Geschäftsfrau, sondern gleichzeitig auch Ehefrau und Mutter, kurz: Sie steht mitten im Leben. Was sich auch in ihrer Mode niederschlägt - ihre Kreationen sind nicht nur elegant, sondern auch alltagstauglich. Was man bekanntlich von der Haute Couture nicht immer behaupten kann. 

Dementsprechend bunt gemischt ist die Kundenliste. Angefangen bei Promis wie Inka Bause, Christine Neubauer oder die ehemalige First Lady Bettina Wulff bis hin zu den Hamburgerinnen. Wobei die Wünsche höchst unterschiedlich sind. Die Promis wünschen sich meist eine festliche Abendrobe für den roten Teppich, während es bei den Hamburgerinnen auch gerne ´mal ein schickes Cocktailkleid, ein Hosenanzug oder - besonders beliebt - ein Brautkleid sein darf. 

Wirklich alle Wünsche - wie zum Beispiel Schuhe, Accessoires oder Unterwäsche - kann aber selbst die rührige Designerin nicht persönlich erfüllen. Deswegen ist sie neben ihrer eigentlichen Arbeit immer auf der Suche nach starken Partnern und den neuesten Trends. Auch das unterscheidet Ella Deck ein wenig von anderen Top-Modedesignern - wer könnte sich schon ernsthaft Karl Lagerfeld beim Shoppen vorstellen? Kurz: Ella Deck Couture verbindet die Eleganz von Paris oder Mailand mit der Bodenständigkeit Hamburgs. Spannend? Dann in diesem Zusammenhang noch ein heißer Tipp: Vom 1. Juli bis zum 31. August findet bei Ella Deck Couture der große "Summer Sale" statt. Wie geschaffen für "Einsteiger" - und natürlich für alle, die Ella Deck schon kennen.

Story: Markus Becker

Fotos: Andreas Bonné / Ella Deck Couture