Faun

Ein Traum mit FAUN

Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal: Was für eine perfekt gewählte Location für diese Band. Nachem das Auftaktkonzert in Pahlen (SH) entfiel war dieses Konzert ein echter Traum. Wegen der Nominierung zum ESC Vorentscheid in Hannover gab es in Kiel und Hamburg also die ersten beiden Konzerte von Faun.

Die Aufstellung war wie gewohnt und dennoch ist ein ganzer Abend mit Faun etwas völlig Anderes als die Live-Auftritte etwa beim MPS, oder einem beliebigen Mittelalterfest.

Genau darum ging es mir auch, denn es ist ein Unterschied ob man vor stehenden oder tanzenden, leicht bierseeligen Mittelalterfans auftritt oder in einem großen Saal mit hochkonzentrierten Zuhörern. Hier sehe ich die Stärke von FAUN. Es handelt sich hier um Musiker die ihr Handwerk verstehen und sich treu geblieben sind. Pagan Musik mag nicht jedem gefallen, ist aber von den Details in den Stücken dennoch eine Ohrenweide.

Neben zwei Cameo-Auftritten von bekannten Künstlern gab es eine sehr stimmungsvolle Einlage mit Cello und Harfe die wirklich m.E. eine der Höhepunkte der Show darstellten. Die Bühne war passend zum LUNA Thema natürlich in blaues Mondlicht getaucht. Der Saal selbst war mit 1600 Plätzen bis auf den letzten Sitz ausverkauft. Selbst die Begrüßung der Konzertgäste wurde bereits von einer Figur aus der Fabelwelt erhellt.

Das Publikum erschien teilweise gewandet und gab dem Abend einen gewissen Charme. Anders als beim ESC stand der Gewinner vom Anbeginn der Veranstaltung fest, es warn die Fans des Genres. Zugegeben, neben den bisherigen Berichten und Bildern war dieses Konzert gleich zum Jahresbeginn ein starker Kontrast zu meinen sonstigen Metal&Rock-Höhrgewohnheiten. Dennoch finde ich die Auswahl der Setlist durch die rasenden Instrumentenwechsel als wirklich Abwechslungsreich. Dagegen ist das im TV intonierte Stück “Hörst Du die Trommel” schon fast zu einfach gestrickt und repräsentiert eben nicht die musikalische Leistungsfähigkeit der Band. Nebenbei, war es auch das erste Stück des Abends.

Mein Fazit des Abends daher: FAUN lohnt und die eingefleischten Fans dieses Musikstils werden nicht enttäuscht.

Leider gab es auch hier wie in vielen bestuhlten Sälen nicht die Möglichkeit aus einem Fotograben heraus Bilder zu machen. Bei diesem Aufbau allerdings wäre es auch nicht realisierbar gewesen. Die Laeiszhalle ist eher für Klassik ausgelegt und unbenommen eine von Hamburgs schönsten Locations. So ist es also der Geduld der Fans zu verdanken, dass man überhaupt brauchbares Material zustande bekommt.

Denn eines mag man als Musikfotograf gar nicht – Fans nerven! 

Story und Fotos: Dirk Jacobs

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