Backstage

Berlin! Fashion Week! Glanz und Glamour – oder vielleicht doch nicht immer? Wir schauten beim Label „drezz2imprezz“ einmal hinter die Kulissen. 

„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“ Sage nicht ich, sagt Friedrich Nietzsche.

Wenn er recht hat (und wer wollte das bezweifeln?), dann ist damit eigentlich schon hinlänglich erklärt, warum die Präsentation von „drezz2imprezz“ im Rahmen der Berliner Fashion Week ein Erfolg werden musste! Denn Chaos gab es im Umfeld der „Felix Fashion Show“ im renommierten „Adlon“ reichlich... 

Wie das bei solchen Gelegenheiten meistens so ist: Man kommt an, es sind auch jede Menge Leute da – nur ausgerechnet derjenige, der Bescheid weiß, ist natürlich unauffindbar. But show must go on! Das gilt auch – und insbesondere – wenn der Countdown zu einer Fashion  Show läuft. Wie gut, wenn man da wie Designerin Cindy Morawetz Fans hat, die tüchtig mit anpacken! 

Fashion Week in Berlin bedeutet aber auch Medien. Manchmal sogar unfreiwillig! „Da war plötzlich dieser Fotograf“, erzählt Cindy Morawetz, „und weil ich dachte, dass er von einem Magazin geschickt worden sei, mit dem ich eine Story vereinbart hatte, ging ich mit ihm hinter die Kulissen und ließ ihn die versprochenen Exklusivbilder machen.Stunden später hatte ich dann einen sehr sauren Chefredakteur am Telefon: Wieso ich denn seinen Fotografen versetzt hätte? Da hatte dann wohl ein gewitzter Fotoreporter das Chaos genutzt, um ohne Redaktionsauftrag an Exklusivfotos zu kommen... Zum Glück ist es meiner Assistentin Patrizia Pati gelungen, die Wogen wieder zu glätten.“

Überhaupt – Patrizia! Während Cindy unterwegs war, um die Show vorzubereiten und „drezz2imprezz“ zu repräsentieren, sorgte Patrizia hinter den Kulissen dafür, das alles rund lief. Keine leichte Aufgabe! „Verschiedene Frauen, viele verschiedene Kleider und jede will ihr Bestes geben und absolut top aussehen – und das unter Zeitdruck. Da kann man sich in etwa vorstellen, was da los gewesen ist“, lacht sie. Nur gut, dass mit „Mister Hamburg“ - Eric Schulz – nur ein männliches Mo
del mit an Bord gewesen ist... Und manche Models beschert buchstäblich der Zufall. „Ich habe mitten im Gewühl Julia Prillwitz getroffen, und wir haben ganz spontan verabredet, dass sie bei der Show mit läuft“, erzählt Cindy Morawetz. Wie sich wenig später herausstellen sollte, eine tolle Idee: Julia entpuppte sich als das geheime (?) Highlight der Show. Tja, die Show... Bei Patrizia hinter den Kulissen ein Erlebnis für sich, denn der Kleiderwechsel der Models während einer Show lässt sich nur mit einem Boxenstopp in der Formel 1 vergleichen – nur mit dem Unterschied, dass man bei den Models noch   zusätzlich darauf achten muss, das Haar nicht in Unordnung zu bringen.

Auf dem Catwalk hingegen Freude pur: Begeistertes Publikum, langer Applaus – ein voller Erfolg für Cindy Morawetz und „drezz2imprezz“. Trotz – oder gerade wegen? - des Chaos. Wohl eher wegen. Denn am Ende dieses Erfolgs und einer (fast) durchfeierten Nacht stand ein Doppelzimmer mit fünf Frauen – Hotelzimmer sind dieser Tage rar in Berlin. Und somit endete die Fashion Week für Cindy und ihr Team so, wie sie begonnen hatte: Etwas chaotisch.

Story: Markus Becker

Fotos: Privat/Jörg Unkel