Bleibt alles anders

Wenn jemand buchstäblich über Nacht Namen und Umfeld ändert, dann war er bislang für mich auf der Flucht oder im Zeugenschutzprogramm. Auf die Kölner Schauspielerin Charlotte Brand trifft weder das eine, noch das andere zu. Was sie trotzdem nicht daran gehindert hat, alles zu verändern. Grund genug, einmal genauer nachzufragen...

Promistadt: Du hast Dir in den letzten Jahren einen Namen auf der Theaterbühne gemacht. Warum nun plötzlich Film und Fernsehen?

Charlotte Brand: Das ist gar nicht so ungewöhnlich.  Von Picasso wissen wir zum Beispiel, dass seine Werke von verschiedenen Phasen geprägt wurden. An die blaue Periode - die drei Jahre dauerte- schloss sich die rosa Periode an und von dort aus ging es über die période nègere in stilsichere Nebeneinander.  Meine Schauspiel - Karriere scheint irgendwie ähnlich zu verlaufen. Meine "blaue" Periode war das Theater. Drei Jahre als "Mimi" in "das Gehimnis der drei Tenöre", als "Margarethe" in "Faust" und "Annika" in "Pippi Langstrumpf".  Nicht, dass ich mich für Picasso halten würde. Aber genau wie er seinerzeit  verspüre ich nach drei Jahren den Wunsch, eine neue Phase entdecken zu dürfen und die heißt eben Film/Fernsehen.  Früher fand ich es seltsam, gefimt zu werden und mich selbst zu sehen. Mittlerweile liebe ich die Kamera. Außerdem ist es sehr aufschlussreich, sich selbst in der Außenwirkung zu sehen. Das tut man ja sonst nie. Man kommt sich gewissermaßen selbst auf die Schliche und dann kann man anfangen, damit zu arbeiten.  

Promistadt: Apropos Fernsehen!Du hattest an anderer Stelle erwähnt, dass Du demnächst auch im TV zu sehen bist. Was kannst Du uns über dieses Projekt verraten?

Charlotte Brand: Da kann ich im Moment nur sagen, dass es sich um eine Vorabendserie in einem öffenlich-rechtlichen Sender handelt und nächste Woche Drehbeginn ist.

Promistadt:  Dann habe ich gelesen, dass Du eine neue Schauspielagentur hast. Wie ist es zur Zusammenarbeit mit Luisa Held Management gekommen?

Charlotte Brand:  Ich bin im Internet über Luisa Held Management gestolpert, sofort hängen geblieben und dachte, da will ich rein. Kurz darauf kam dann auch schon der Anruf und wir haben uns sofort verstanden. Es ist toll, dass Luisa Held Management international arbeitet. Die Klienten, die sie vertritt, kommen aus den vershchiedensten Ländern: Ungarn, Frankreich, aus dem englischsprachigem Raum - es ist ein buntgemischter Haufen, was ich total schön und spannend finde. Und, ganz wichtig: Die Agentinnen sind sehr herzlich und offen, geben mir gute und sinnvolle Ratschläge, bauen mich auf. Ich fühle mich richtig gut "betreut" und vertreten.

Promistadt: Du wirst das momentan sicherlich andauernd gefragt, aber ich stelle Dir die Frage trotzdem: Warum die Namensänderung zu Charlotte Brand? Und was sagen nun Deine Freunde - Charlotte oder Christine?

Charlotte Brand: Wie gesagt, Luisa Held Management arbeitet international, und an den Filmsets ist Englisch die Umgangssprache. Wenn ich mich dort als Christine Last - also die "letzte Christine" - vorstellen müsste, hätte ich schlechte Karten. "America first, Christine Last", Du weißt schon (lacht). Muss nicht sein! Daher also lieber ein Künstlername. Meine Freunde sage natürlich weiterhin Christine zu mir.

Promistadt: Vielen Dank für das Gespräch!

Interview: Markus Becker

Fotos: Helene Claussen, Markus Becker

 

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