Alte Liebe

Lesung "Walter Sittler und Mariele Millowitsch - Alte Liebe" in der Stadthalle Friedberg, 05.05.2019 

Und es war eine Lesung, wie ich sie noch nie erleben durfte! Worte, die lebendig wurden. Emotionen, die berührten. Für mich habe ich mitgenommen Nachdenklichkeit, viel Gefühl und einen dicken Kloss im Hals"Ich hoffe, ich konnte ein wenig die Emotionen auf den Fotos einfangen, die ich durchlebte. 

Alles beginnt mit der Lesung des Buches "Alte Liebe" von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder. Die Lebendigkeit und Empathie, mit der Mariele Millowitsch und Walter Sittler die einzelnen Kapitel vorlesen nimmt einen gefangen. 

In diesem Buch wird die "Lebensgeschichte von Lore und Harry, die sich in 40 Jahren Ehe auseinandergelebt und doch zusammen gelebt haben, in wunderbar menschlicher Art wird geschildert, wie Gefühle auffachen, abflachen,  wie sie überhaupt entstehen. Hier spielen Freunde und besonders die Hochzeit der Tochter und das Miterleben des Leidensweges bis zum Tod von Lore´s Mutter eine tragende Rolle.  

Ich kann und will nicht weiter auf den Inhalt eingehen, denn ich finde, jeder sollte sich sein eigenes Bild und Empfinden zu diesem berührenden Buch bilden. 

Danke an Mariele Millowitsch (vielen bekannt aus Serien wie "Kommisarin Marie Brand", "Nikola" u.a.) für ihre berührende Lesung von Lore´s Textstellen. 

Und Danke an Walter Sittler (vielen bekannt durch "Der Kommisar und das Meer", "Nikola" und "Lesungen") für seine sympathische Darstellung des Harry 

Beide sind wunderbare Schauspieler, die mich vom Anfang bis zum Ende in den Bann der Geschichte zogen. Es ging soviel Empathie von beiden aus, dass man mit den Buch-Personen mitlitt, mitlachte, mitlebte.

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Ich durfte Walter Sittler zur Lesung "Alte Liebe" ein paar Fragen stellen: 

Ivonne:

1. Man kennt Sie als Schauspieler, weniger als Bühnenmensch. Was ist für Sie der grösste Unterschied zwischen Schauspiel vor der Kamera und auf der Bühne? 

Walter S.:

1. Auf der Bühne probt man meist ausreichend um den Inhalt sichtbar zu machen. Vor der Kamera muss es zumindest im TV oft recht rasch gehen; da muss man rasch auf den Punkt kommen, sozusagen den emotionalen Shop öffnen und hoffen, dass es klappt. Beides ist schön und gehört zu demselben Beruf.

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 Ivonne:

2. Wie sehr können Sie sich mit dem Buch "Alte Liebe" von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder identifizieren? 

Walter S.:

2. Das Buch von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder ist sehr klug, dabei voller Humor und Empathie für die Menschen, die versuchen das Lebenswerte wieder zu finden, welches so leicht in der Ichbezogenheit verschwinden kann. Die eigene Wichtigkeit kritisch zu sehen ist ein oft missachteter Ratschlag.

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 Ivonne:

3. Was sind für Sie die schönsten Momente bei dieser Bühnentour? 

Walter S.:

3. Die schönsten Momente sind solche, wenn man merkt, dass das Publikum gebannt ist, selbstvergessen zuhört und das Spiel auf der Bühne in ihre Phantasie hineingelangt und sie im wahrsten Sinne des Wortes bewegt sind. Ich will sie nicht überrumpeln sondern auf die Reise des Stücks einladen.

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Danke für diese menschlich berührende Lesung und das ich auf der Reise dieses Stückes dabei sein durfte! 

Mein Faszit: Elke Heidenreich und Bernd Schroeder ist ein humorvolles, aber auch hintergründiges und mit viel Liebe gefülltes Buch über die Gefühlsverwundbarkeit der Menschen (in einer Beziehung, aber auch alleine) gelungen. Ich kann jedem nur ans Herz legen, eine Lesung zu besuchen und auch das Buch zu lesen.

Text und Fotos: Ivonne Edelbauer-Ebersbach

 

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