Stille Nacht...

Andreas hat mich nach einer Weihnachtsgeschichte gefragt... Natürlich könnte ich jetzt den Namen "Promistadt" zum Anlass nehmen und mich - höchst originelle Idee!! - schlau machen, wie die Reichen und Schönen die Feiertage verbringen.

Aber sind wir ehrlich - ist das Weihnachten? Oder ich könnte die PR-Maschinerie nutzen und über Charity-Events berichten, die in diesen Tagen ja wieder Hochkonjunktur haben.  Aber mehr oder weniger geschickt als Wohltätigkeit getarnte Eitelkeit gibt´s schließlich das ganze Jahr, von daher ist das auch nicht besonders weihnachtlich.

Ich möchte Euch lieber zwei kleine, wahre Geschichten erzählen, die nichts mit Stars und Sternchen, aber umso mehr mit Weihnachten zu tun haben. Die erste handelt von Andreas. Oder vielmehr von seiner Frau, die dieser Tage mit einem ihrer beiden Söhne an Bord einen Autounfall hatte. Der Wagen - ich hab´ ein Foto gesehen - war nur noch Schrott, das könnt Ihr mir glauben. Das hätte ganz böse ausgehen können. Aber wie durch ein Weihnachtswunder sind Mutter und Kind praktisch unversehrt davon gekommen, sodass die Vier an Heiligabend zusammen unter dem Tannenbaum sitzen können. 

Oder nehmt mich! Zwanzig Jahre lang war Weihnachten für mich die schlimmste Zeit des Jahres, die regelmäßig damit endete, dass mich die Vergangenheit einholte und ich mit der Cognacflasche im Arm abstürzte. Dieses Jahr freu ich mich schon seit Wochen wie Bolle, weil ich mit der besten Freundin von allen feiern und damit endlich wieder glückliche Weihnachten haben werde. 

Das ist zwar vielleicht nicht sonderlich spektakulär, aber das war Weihnachten - sieht man von der Nummer mit dem Stern und den Engeln einmal ab - auch noch nie. Das Ganze begann bekanntlich ziemlich bescheiden in einem Stall, die Heiligen Drei Könige haben sicherlich gedacht, sie hätten sich in der Tür geirrt. Na ja, und deswegen habe ich - obwohl wir "Promistadt" heißen - den ganzen vorweihnachtlichen Starrummel einfach ´mal weggelassen. Denn darum geht´s in diesen Tagen nicht. Weihnachten findet nicht auf irgendwelchen Galas oder in Luxusrestaurants statt, sondern in Euch allen. 

Dazu passt, dass wir in diesem Jahr sogar Weihnachtskarten haben, aber eben nicht mit einem "Star-Weihnachtsmann", sondern mit so einem halbwegs normalen Kerl wie Wilhelm. Aber seit wann tut "Promistadt" auch das, was man erwartet...

Text: Markus Becker

Fotos: Andreas Bonné

Weihnachtsarte_1

Weihnchtskarte_2

 

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