Let´s Training!
In rund vier Wochen tanzen sie wieder, die Promis und Profis von „Let´s Dance“. Und wir Fernsehzuschauer können dann staunend beobachten, wie des Tanzens völlig unkundige Prominente nicht nur in kürzester Zeit Grundschritte und Choreographien lernen, sondern auch mehr oder minder klaglos täglich stundenlang trainieren – und das wochenlang.
„Ja, nee – is klar“, würde Atze Schröder jetzt sagen. Natürlich steppt buchstäblich der Tanzbär, wenn das Team von RTL vorbeikommt, um den neuen Trailer zu drehen! Denn wer will schon vor den Zuschauern eine schlechte Figur machen?
Aber was ist, wenn die Kameras aus sind und Promi und Profi für sich allein? Wie sieht es dann mit dem „inneren Schweinehund“ und den zwei linken Füßen aus? Wir fragten jemanden, der das aus erster Hand weiß: Profitänzerin Christine Deck trainierte den Berliner Sänger Ben Blümel für „Let´s Dance“ und kam mit ihm bis kurz vor´s Finale – Zeit genug, um alle Höhen und Tiefen des Trainings zu durchleben.
Promistadt: Wie finden bei „Let´s Dance“ eigentlich Prominente und Profitänzer zueinander? Kann man da Wünsche äußern oder wie funktioniert das?
Christine Deck: Nein, darauf haben weder die Promis, noch wir Tänzer irgendeinen Einfluss, das wird von der Produktionsfirma festgelegt.
Promistadt: Ich frage mich oft, wie das mit dem Lernen so reibungslos klappt... Denn die Kandidaten müssen sich ja zunächst einmal die Grundschritte aneignen und zusätzlich noch die Choreographie! So lange es sich nur um ein, zwei Tänze handelt, mag das ja noch klappen. Aber wie kriegt man es als Trainer hin, dass die Promis auch beim dritten und vierten Tanz nicht durcheinander kommen und sich die verschiedenen Choreographien merken können? Gibt´s da irgendwelche Tricks?
Christine Deck: Da gibt es keinen Trick, sondern da hilft nur üben, üben, üben. Da man aber schon ein paar Wochen miteinander trainiert hat, bis die Livesendungen los gehen, weiß ich als Profi ganz genau, wie ich es meinem Tanzpartner erklären und zeigen muss, damit er es versteht. Natürlich ist es auch wichtig, dass der Promi konzentriert ist, aber trotzdem Spaß hat. Und natürlich wäre ein gewisses Talent, sich das Ganze auch zu merken nicht schlecht. Aber man hat schon einen riesigen Druck und Ansporn als Profi, eine tolle Choreo zu machen und natürlich als Promi, es gut umzusetzen.
Promistadt: Wenn man die Trailer bei RTL sieht, entsteht der Eindruck, als würden die Kandidaten acht bis zehn Stunden am Tag trainieren. Ich weiß von Dir, wie hart das ist - und Du bist Profi! Wie klappt das mit Kandidaten, die das nicht gewohnt und nicht entsprechend durchtrainiert sind?
Christine Deck: Am Anfang trainieren alle Promis mit uns Profis gleich viel, das wird auch ganz genau von der Produktionsfirma kontrolliert. So kommen die Kandidaten gut in den Trainingsrhythmus. Wenn die Livesendungen losgehen kann man so viel wie möglich und nötig trainieren und wenn dann noch der Ehrgeiz der Promis durchkommt, dann klappt das schon - auch manchmal mit etwas Schmerzen.
Promistadt: Irgendwann (das ist ganz normal!) kommt der Punkt, an dem man als Kandidat einfach ´mal kein Bock hat. Was hast Du gemacht, um Ben da zu motivieren?
Christine Deck: Klar gibt es immer so einen Punkt, aber der Ehrgeiz wird von Runde zu Runde, die man weiter kommt, geweckt, sodass man kleine Pausen einlegt aber trotzdem weiter macht. Manchmal hilft es auch, mit Komplimenten und Engelszungen zu reden.
Promistadt: Was war so nach dem Training los? Bist Du noch mit Ben losgezogen oder hast Du Dich mit Deinen Tänzerkollegen getroffen, denn "´mal eben nach Hause" ging ja wohl nicht, jedenfalls nicht immer.
Christine Deck: Nein Training war in Berlin, also bin ich öfters für mehrere Tage da geblieben. Ben und ich haben uns so gut verstanden, dass wir oft nach dem Training essen gegangen sind - auch mit anderen Promis und Profis, das war sehr unkompliziert und da war auch kein Konkurrenzdenken untereinander.
Promistadt: Letzte Frage: An Joachim Llambi scheiden sich bekanntlich die Geister... Was sagst Du? Ist er zu streng?
Christine Deck (lacht): Nicht wirklich. Bei „Let´s Dance“ wird schon darauf geachtet, die Promis nicht zu überfordern, das ist schon um einiges leichter als bei einem echten Tanzturnier. Dass Joachim dann ein bisschen darauf achtet, dass wenigstens die Grundlagen da sind und bestimmte Dinge eingehalten werden, finde ich richtig. Ob man es auch immer unbedingt so ausdrücken muss, ist eine andere Frage – aber auch das ist ja inzwischen ein Teil der Show.
Unsere Fotos zeigen Christine und Ben beim Training für „Let´s Dance“.
Interview: Markus Becker
Fotos: Anne Pamperin